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Fasten- und Osterzeit St. Elisabeth (Teil 68)

Eingereicht von pr_wingerter am 01. Jun 2020
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Die Kirche in Winzeln ist die jüngste der Kirchen der Pfarrei Sel. Paul Josef Nardini. Am 22. Oktober 1988 wurde das Gemeindezentrum eingeweiht. Sie ist auch die kleinste (sieht man von der Nardinikapelle ab). 80 Gläubige passen in die Kirche, etwa 60 gehen noch in den Saal.

Mit dem Seligen Rupert Mayer hat sie auch den „jüngsten“ Heiligen als Patron. Am 03.05.1987 wurde Rupert Mayer im Olympiastation von München durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen und schon ein Jahr später wird er Patron einer Kirche in Pirmasens.

Seine Seligsprechung wurde damit begründet, dass seine Zivilcourage und sein soziales Engagement aus christlicher Motivation beispielhaft sein kann für Menschen unserer Zeit.

Wer war dieser Rupert Mayer?

Geboren am 23. Januar 1876 in Stuttgart, studiert er nach dem Abitur Theologie. 1899 wird er in Rottenburg zum Priester geweiht, tritt aber schon ein Jahr später in den Jesuitenorden ein. Nun gilt es nochmals zu studieren, aber ab 1906 ist er als Volksmissionar in der Schweiz, in Deutschland und den Niederlanden unterwegs.

1912 kommt er als Seelsorger nach München. Seine Hauptsorge gilt den vielen Zugereisten.

Den Ersten Weltkrieg erlebt er als Soldatenseelsorger an der Front. Dabei wird er schwer verletzt, als er sich schützend über einen verwundeten Soldaten beugt. Die Verletzung kostet ihn ein Bein.

Danach geht es wieder nach München. Schnell wird er dort als der „15. Nothelfer“ bekannt, weil er sich stark um die sozialen Fragen kümmert.

Seine Predigten sind wortgewaltig und schon Mitte der zwanziger Jahre gegen die nationalsozialistische Ideologie gerichtet.

Sein Einsatz für die Verkündigung des christlichen Glaubens zeigt sich auch in seinen „Bahnhofsgottesdiensten“. Er hatte beobachtet, dass viele Münchner am Sonntag mit dem Zug ins Grüne oder die nahen Alpen fuhren. Deshalb predigt er mehrmals am Sonntag in der Bahnhofshalle.

In der Zeit der Nazidiktatur predigt er weiter gegen das Regime. 1937 wird er deswegen verhaftet. Er habe gegen den „Kanzelparagraphen“ verstoßen, der es Geistlichen verbot, über politische Themen zu predigen. Er wurde freigelassen, aber wenige Zeit später wieder verhaftet. So kam er für sechs Monate ins KZ. Der Münchner Kardinal erwirkte seine Freilassung. Allerdings musste Rupert Mayer sich ins Kloster Ettal zurückziehen und durfte sich nicht mehr öffentlich äußern. Er empfand dies, als sei er lebendig begraben.

Nach der Niederlage Deutschlands kehrt er nach München zurück. Seine Kräfte sind aber aufgebraucht. Während der Allerheiligenmesse am 01.11.1945 bricht er zusammen und stirbt.

Begraben wird er zuerst auf dem Ordensfriedhof der Jesuiten in München. 1948 wird er umgebettet in die Bürgersaalkirche. 10 000 geben ihm das Geleit, und sein Grab ist noch heute viel besucht.

Sein Leben zeigt Zivilcourage in einer Zeit, in der sie lebensgefährlich sein konnte, und Einsatz für die Schwachen, um ihr Leben lebenswert zu gestalten. Beides ist sicher ein gutes Vorbild für uns Christen in Pirmasens.

Bleiben Sie gesund!