Newsbeiträge

Fasten- und Osterzeit St. Elisabeth (Teil 18)

Eingereicht von pr_wingerter am 08. Apr 2020 - 07:37 Uhr

Wir zünden eine Kerze an ... [1]  link bitte anklicken!

„Mensch, was willst du“, so steht es auf dem Hungertuch. Heute ist der Mensch dran. Sie erkennen ihn nicht? Es sind Spiegelscherben. Vor dem Original würden Sie sich selbst sehen. Denn die Frage geht nicht an irgendwen, sondern an: DICH!

osterz015.jpg


Einen weiten Weg haben wir mit unserem Hungertuch schon zurückgelegt. Begonnen hat es mit der göttlichen Farbe Blau. Sie hat uns zur Frage gebracht, was Gott eigentlich mit seiner Schöpfung vorhat. Wie hat er sich das gedacht mit der Erde, die als nächstes Platz auf unserem Hungertuch fand.

Groß hat er es sich gedacht. Das göttliche Gold – wir haben es als drittes Material auf dem Hungertuch in einem Ring angebracht – weist darauf hin, dass Gott seine Schöpfung und uns Menschen nicht allein lässt. Er ist treu und steht uns bei.

Dann kam das Haus und damit der Mensch zum ersten Mal so richtig in den Blick. Wie will er, dass das Haus der Schöpfung aussieht?

Verdeutlicht dann nochmals in der Frage der Schrift: Mensch, was willst du?

Heute nun ist der Mensch an der Reihe. Er kommt ins Bild. Sie sehen ihn nicht? Sie sehen nur eine Fläche mit weißen Feldern? Ja, genau. Aber das sind nicht einfach weiße Flächen, sondern Spiegelscherben! Könnten Sie davorstehen – was hoffentlich bald möglich ist – dann würden Sie sich selbst in unserem Hungertuch sehen!

osterz016.jpg


Sie selbst. Denn Gott stellt seine Frage, was wir mit der Schöpfung machen, nicht an die Menschheit allgemein. Er stellt sie jedem von uns. Jedem einzelnen. Jede und jeder von uns hat seine eigene Antwort zu geben. Gott hat uns schon gesagt, wie er sich das ganze vorstellt (ein Garten, ein Paradies), jetzt gilt es, ihm unsere Antwort zu geben.

Aber es sind Scherben und kein ganzer Spiegel. Man sieht sich in ihm bruchstückhaft, nicht ganz. So ist es auch mit unserer Antwort: Ich will ja schon, dass unsere Erde einem Garten gleicht, aber…

Ja, das ABER kommt ganz schnell. So sind wir innerlich zerrissen und die Scherben spiegeln uns das wider.

Beispiele? Wir wissen, es ist zu viel Plastik auf der Welt. Aber Einkaufen ohne Plastik ist umständlich und manchmal auch einfach zu teuer. Wir wissen, dass wir über unsere Verhältnisse leben. Aber einschränken fällt uns schwer.

ABER: Tun wir das, was wir tun können. Tue du das, was du kannst. Dann wird das was – mit unserer Erde.

Gott, schau auf das, was wir tun wollen. Herr, erbarme dich

Gott, versteh uns, wenn wir manchmal das tun, was wir nicht wollen. Christus, erbarme dich

Gott, bleibe bei uns mit deiner Treue in allem, was wir tun. Herr, erbarme dich

osterz017.jpg


Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast. Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.
Frère Roger, Taizé

Bleiben Sie zu Hause und gesund!

 
Links
  1. http://www.pjnardini-ps.de/file.php?file=downloads/video018.mp4
  2. http://www.pjnardini-ps.de/Printer/news/display/2020/4/8/fasten-und-osterzeit-st-elisabeth-teil-18/